Hilfe in besonderen Lebenslagen
Die Hilfe in besonderen Lebenslagen soll bei der Bewältigung außergewöhnlicher Schwierigkeiten, die ihre Ursache in persönlichen, familiären oder sozialen Verhältnissen haben, unterstützen.
Checkliste – Behördenwege bei der Geburt eines Kindes
Die Geburt eines Kindes ist notwendigerweise mit einigen Behördenwegen verbunden, damit die Eltern die wichtigsten Dokumente für ihr Kind erhalten. Im Folgenden soll zur Unterstützung ein Überblick über dieses Thema geboten werden. Nach jeder Kurzbeschreibung eines Behördenweges findet sich ein Link zu Detailinformationen. Abgeschlossen wird der Überblick mit einer Auflistung der für die Behördenwege erforderlichen Unterlagen.
Alle hier genannten Behördenwege (Abgabe von Erklärungen) können nach der Geburt beim Standesamt, das für den Geburtsort zuständig ist, erledigt werden. Da die Ausfertigung der Dokumente üblicherweise längere Zeit in Anspruch nimmt, können diese in der Regel nicht sofort ausgestellt werden.
Achtung
Das medizinische Personal (Leiterin/Leiter der Krankenanstalt, Ärztin/Arzt oder Hebamme) muss die Anzeige der Geburt binnen einer Woche vornehmen. Wenn diese nicht durch den genannten Personenkreis durchgeführt wird, können auch die Eltern die Anzeige erstatten.
Darüber hinaus hat die Person, die mit der Pflege und Erziehung betraut ist (Elternteil), spätestens eine Woche nach der Geburt beim Standesamt die Nachweise vorzulegen, die für eine Eintragung der Geburt erforderlich sind (z.B. Erklärung der Vornamensgebung, Nachweis der Staatsangehörigkeit der Eltern, Nachweis des Hauptwohnsitzes der Eltern bei Wohnsitz im Ausland, Geburtsbestätigung); das ist nicht notwendig, wenn die Nachweise bereits durch das medizinische Personal übermittelt oder die Behördenwege über den Babypoint erledigt wurden.
Hinweis
Der Digitale Babypoint unterstützt werdende Mütter und Väter mit einer personalisierten Checkliste rund um Schwangerschaft und Geburt. Die Erstausstellung der Urkunden wie Geburtsurkunde, österreichischer Staatsbürgerschaftsnachweis und die Bestätigung der Meldung können über den Digitalen Babypoint online durchgeführt werden.
In manchen Krankenhäusern (in Wien z.B. im Allgemeinen Krankenhaus) ist eine Außenstelle des Standesamtes (sogenannter "Babypoint") eingerichtet. In manchen anderen Krankenhäusern werden (ohne Außenstelle des Standesamtes) spezielle Baby-Urkundenservices angeboten, wie z.B. die Weiterleitung von erforderlichen Dokumenten der Eltern an das Standesamt. Detaillierte Informationen zu den Krankenhäusern mit speziellen Baby-Urkundenservices bzw. Babypoint finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at.
- Geburtsurkunde
- Vor- und Familienname des Kindes
- Meldung bei der Sozialversicherung
- Wohnsitzanmeldung
- Staatsbürgerschaftsnachweis
- Vaterschaftsanerkenntnis
- Obsorgeregelung
- Weitere Behördenwege
- Erforderliche Unterlagen
- Formular
Geburtsurkunde
Der erste erforderliche Schritt nach der Geburt eines Kindes ist die Anzeige der Geburt, aufgrund derer erstmals eine Geburtsurkunde für das Neugeborene ausgestellt wird. Findet die Entbindung in einer Krankenanstalt statt, wird die Geburtsanzeige in der Regel automatisch durch die Krankenanstalt durchgeführt.
Ausführliche Informationen zum Thema "Erstausstellung einer Geburtsurkunde/Anzeige der Geburt" finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at.
Vor- und Familienname des Kindes
Hinweis
Ausländische Staatsangehörige unterliegen grundsätzlich dem Namensrecht des Staates, dessen Staatsbürgerschaft sie besitzen. In Österreich vorgenommene Namensgebungen werden im Heimatstaat nicht automatisch anerkannt.
Die Erklärung des Vornamens des Kindes beim Standesamt des Geburtsortes ist Voraussetzung für die Ausstellung der Geburtsurkunde. Dazu sind bei ehelicher Geburt die Eltern, bei unehelicher Geburt in der Regel die Mutter berechtigt. Wenn Sie sich nicht gleich nach der Geburt für einen Vornamen entscheiden können, muss dieser längstens innerhalb von 40 Tagen beim Standesamt bekanntgegeben werden.
Was den Familiennamen des Kindes angeht, muss unterschieden werden:
Bei verheirateten Eltern, die einen gemeinsamen Familiennamen haben, trägt auch das Kind diesen Namen, oder den Doppelnamen eines Elternteils. Haben verheiratete Eltern keinen gemeinsamen Familiennamen, kann das Kind den Familiennamen eines Elternteils tragen. Alternativ können die Eltern bestimmen, dass es einen aus den Familiennamen beider Elternteile zusammengesetzten Doppelnamen erhält. Erfolgt keine Bestimmung des Familiennamens des Kindes, erhält es automatisch den Familiennamen der Mutter, auch wenn dieser ein Doppelname ist.
Kinder unverheirateter Eltern erhalten grundsätzlich den Familiennamen der Mutter. Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind den Familiennamen des Vaters führt, kann eine Namensbestimmung vor der Standesbeamtin/dem Standesbeamten durchgeführt werden.
Ausführliche Informationen zum Thema "Vor- und Familienname des Kindes" finden sich auf oesterreich.gv.at.
Meldung bei der Sozialversicherung
Kinder sind in der Regel bereits laut Gesetz bei Mutter und Vater mitversichert. Die Meldung der Geburt eines Kindes an die Sozialversicherung erfolgt üblicherweise automatisch durch das zuständige Standesamt im Anschluss an die Anzeige der Geburt. Das Kind bekommt nach erfolgter Meldung per Post eine eigene e-card zugeschickt.
Weitere Informationen zum Thema "Meldung eines Neugeborenen bei der Sozialversicherung" finden sich auf oesterreich.gv.at.
Wohnsitzanmeldung
Nach der Geburt muss das Neugeborene angemeldet werden (allgemeine Meldepflicht). Die Anmeldung kann gleichzeitig mit der Anzeige der Geburt beim Standesamt des Geburtsortes erfolgen, wenn vorher (in der Regel im Krankenhaus) ein Meldezettel-Formular ausgefüllt wird. Dieses steht auch zum Download bereit. Wird die Wohnsitzanmeldung nicht gleichzeitig mit der Anzeige der Geburt durchgeführt, muss sie binnen drei Tagen nach der Rückkehr aus der Geburtsstation bei der Meldebehörde des Wohnsitzes erfolgen.
Detaillierte Informationen zum Thema "Wohnsitzanmeldung eines Neugeborenen" finden sich auf oesterreich.gv.at.
Staatsbürgerschaftsnachweis
Anlässlich der Eintragung der Geburt kann auch die österreichische Staatsbürgerschaft der Kinder eingetragen werden und ein Staatsbürgerschaftsnachweis ausgestellt werden. Der Staatsbürgerschaftsnachweis ist die Bestätigung, dass Ihr Kind die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt.
Tipp
Ausländische Staatsangehörige müssen sich für die Ausstellung eines Staatsbürgerschaftsnachweises bzw. Reisepasses an die Vertretungsbehörde ihres Heimatstaates wenden.
Ausführliche Informationen zum Thema "Staatsbürgerschaftsnachweis für ein Kind" finden sich auf oesterreich.gv.at.
Vaterschaftsanerkenntnis
Sind die Eltern eines Neugeborenen nicht miteinander verheiratet oder ist der Ehemann nicht der Vater des Kindes, kann der leibliche Vater durch eine persönliche Erklärung die Vaterschaft anerkennen. Wurde ein nicht verheiratetes Paar Eltern eines Kindes, kann auch der Vater in der Geburtsurkunde angegeben werden, wenn er die Vaterschaft anerkennt. Die Anerkennung der Vaterschaft ist unter anderem Voraussetzung für den Unterhalt oder das gesetzliche Erbrecht des Kindes. Sie erfolgt durch persönliche Erklärung des Vaters in einer Urkunde vor der Standesbeamtin/dem Standesbeamten und ist auch schon vor der Geburt möglich.
Weitere Informationen zum Thema "Freiwillige Anerkennung der Vaterschaft" finden sich auf oesterreich.gv.at.
Obsorgeregelung
Bei verheirateten Eltern sind beide Elternteile mit der Obsorge für das Kind betraut ("gemeinsame Obsorge"). Bekommen Eltern, die nicht verheiratet sind, ein Kind, ist grundsätzlich allein die Mutter obsorgeberechtigt. Die Eltern können jedoch die gemeinsame Obsorge bestimmen. Eine solche Obsorgevereinbarung kann nach erfolgter Vaterschaftsanerkennung beim Standesamt des Geburtsortes getroffen werden.
Ausführliche Informationen zum Thema "Obsorge beider Eltern" finden sich auf oesterreich.gv.at. Weitere Informationen zur elterlichen Verantwortung - Österreich (→ Europäisches Justizportal) finden sich auch (in englischer Sprache) im Europäischen Justizportal.
Weitere Behördenwege
Neben den hier genannten Behördenwegen können noch weitere erforderlich sein, z.B. zur Ausstellung eines Reisepasses oder eines Personalausweises für das Baby. Alle Informationen zum Thema Behördenwege bei der Geburt eines Kindes, Checkliste − Beruf und Finanzielles vor der Geburt eines Kindes, Checkliste − Beruf und Finanzielles nach der Geburt eines Kindes finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at.
Erforderliche Unterlagen
Im Folgenden findet sich eine Gesamtliste der Dokumente, die zum Standesamt mitzubringen sind, sofern all die genannten Behördenwege im Anschluss an die Geburt erledigt werden sollen. Die nur für den jeweiligen Behördenweg erforderlichen Unterlagen sind unter dem konkreten Link abrufbar. Im Einzelfall speziell vorzulegende Dokumente (z.B. Einwilligung des gesetzlichen Vertreters für ein Vaterschaftsanerkenntnis eines minderjährigen Vaters) werden an dieser Stelle nicht angeführt.
- Amtliche Lichtbildausweise der Eltern des Kindes
- Geburtsurkunden der Eltern des Kindes
- Verheiratete Eltern: Heiratsurkunde
- Staatsbürgerschaftsnachweise der Eltern des Kindes
- Bei Wohnsitz im Ausland: Nachweis des Hauptwohnsitzes der Eltern
- Eventuell Scheidungsurkunde mit Bestätigung der Rechtskraft der geschiedenen Ehe (diese erhalten Sie beim Scheidungsgericht) bzw. Heiratsurkunde der letzten Ehe und Sterbeurkunde des Ehegatten
- Eventuell Partnerschaftsurkunde
- Eventuell Nachweis akademischer Grade der Eltern des Kindes
- Eventuell Nachweis über die Vaterschaftsanerkennung
- Eventuell Bescheid über Namensänderung
Fremdsprachige Urkunden müssen im Original gemeinsam mit in Österreich beglaubigter Übersetzung vorgelegt werden.
Formular
Online-Service Digitaler Babypoint
Für den Inhalt verantwortlich: oesterreich.gv.at-Redaktion